NIKOLA LUTZ

Der lateinamerikanische Kontrabass

Der lateinamerikanische Kontrabass ist eine einzigartige Zusammenstellung von Originalwerken, die alle für César Bernal geschrieben und von ihm uraufgeführt wurden. YonX produzierte das Programm 2023 in der Villa Waldberta und nahm drei der Werke auf Video auf.

Enrique Schadenberg

Cuatro poemas eróticos de un contrabajo a un contrabajista (2023)
[Vier erotische Gedichte eines Kontrabasses an einen Kontrabassisten]

ist ein Werk, dessen Text sowohl als Gedicht wie auch als Partitur fungiert. In vier Momenten, die aus Verben in Imperativen konfiguriert sind, entfalten sich Handlungen und Vorstellungen, Wiederholungen, Flüstern, Lieder und Dispositionen, die zu Klang werden, sobald sie die Bühne betreten. Eine Gedichtpartitur, die auf die Körper des Kontrabasses und des Kontrabassisten zu hören versucht, um Hörerfahrungen zu machen. Es ist César Bernal gewidmet, einem lieben Freund, mit dem mich langjährige freundschaftliche und musikalische Resonnanzerfahrungen verbinden.

Claudia Sofía Alvarez Cuba

Raíces al infinito V [ Wurzeln zur Unendlichkeit V ]

ist die fünfte Auslotung, zu der mich die Beobachtung von Adventivwurzeln der Bäumen im peruanischen Dschungel inspiriert hat. Diese Art von Wurzeln entsteht und entwickelt sich oberhalb des Bodens, anstatt unter ihm, bleibt aber in Kontakt mit ihm, um Nährstoffe und Wasser aus ihm zu absorbieren, indem sie sich mit ihm verbindet, sich aber über ihm ausbreitet, ohne sich zu vergraben.Dieses Phänomen hat mich dazu veranlasst, ein Narrativ zu entwerfen, das eine Analogie zur Geburt, Entwicklung, Fortpflanzung und Ewigkeit des Seins aufweist und sich in vier Abschnitte gliedert: Auftauchen aus dem Nichts, Verwurzelung in der Tiefe, Verzweigung, Ausdehnung in die Unendlichkeit. Jeder von ihnen weist verschiedene Texturen und Gesten auf, die durch verschiedene Schwingungen das Nichts, die Tiefe, die Vielfalt und die Unendlichkeit evozieren.

Sebastián de Larraechéa

Huellas (2018) [ Spuren ] für Kontrabass

ist ein Auftragswerk von César Bernal, das zu einer Reihe von Werken für Soloinstrumente gehört, die von der Möglichkeit ausgehen, aus etwas übrig gebliebenem eine Klanggeschichte zu bauen. Die Spur als Überbleibsel einer anderen Handlung, die Spur als eine oft ungewollte, nicht gedachte Spur, die aber wiederum erlaubt, Erinnerungen und Wege zu bauen. Huellas para contrabajo, sucht den Dialog mit dem Klang, den der Zug der Fenstergießerei erzeugt, der durch das Gebiet von Punta de Piedra in Quintero fährt und der eine regelrechte Unmöglichkeit des Wohnens und damit temporäre Dystopien mit sich bringt.
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